Markus Spieker

Dr. Markus Spieker
Fernsehjournalist, Berlin
Autor von „Mono: Die Lust auf Treue“

Der ideale Liebes-Ratgeber für das Zeitalter der digitalen Alles-Geht-Nichts-Bleibt-Übersexualisierung: Einfühlsam, realistisch, relevant. Ein Crash-Kurs gegen seelische Verödung und für ganzheitliche Zweisamkeit.

 

Prof. Dr. med. Manfred Cierpka

Prof. Dr. med. Manfred Cierpka
UniversitätsKlinikum Heidelberg
Ärztlicher Direktor des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie. Präventionsexperte

Der Umgang mit pornographischen Medien gehört heute direkt oder indirekt zum Alltag und zur Lebensrealität der meisten Heranwachsenden. Die Mehrzahl der männlichen Jugendlichen in Deutschland konsumiert regelmäßig Online-Pornographie, auch ein großer Teil der Mädchen hat bereits Pornos angeschaut. Während das Thema Pornographie auf dem Schulhof und im Freundeskreis der Jugendlichen längst „öffentlich“ diskutiert wird, wird es in vielen Klassenräumen und Elternhäusern weiterhin zum Privaten gezählt, als Tabuthema behandelt oder schlicht vergessen. Im Vergleich zu anderen Lebensrealitäten der heutigen Jugendlichen ist der Pornographiekonsum in pädagogischen (Präventions)programmen unterrepräsentiert oder wird im Einzelfall zum Gegenstand ideologischer Grabenkämpfe in der Sexualpädagogik.

In diesen Raum spricht „Fit for Love?“ als praxisorientiertes pädagogisches Präventionsprogramm mit psychologischer Fundierung. Mit einer klaren Haltung positioniert sich „Fit for Love?“ als beziehungsorientiertes Präventionsprogramm. Es fordert damit von den pädagogischen Fachkräften mehr als nur die „mechanische“ Durchführung der Stundenvorschläge, sondern setzt eine Auseinandersetzung der eigenen Haltung bezüglich Sexualität und Pornographie voraus. Jugendliche bekommen mit den Pädagogen einen Orientierungs- und Reibungspunkt in einer zentralen Phase ihrer Identitätsentwicklung. „Fit for Love?“ kann dabei für Lehrer und Jugendleiter ein Instrument darstellen, das den Zugang und die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit einigen zentralen Lebensthemen (Beziehung und Sexualität) fördert. Diese Auseinandersetzung soll hier bewusst nicht den Medien und Gruppenprozessen überlassen werden, sondern in einem persönlichen und beeinflussbaren Rahmen geschehen.

Anders als viele andere Präventionsprogramme ist „Fit for Love?“ dazu bewusst flexibel in der Strukturierung und im Übungsablauf gehalten. Es bietet Vorschläge zur Gestaltung von Projekttagen oder Stundeneinheiten und angemessenen Übungen für verschiedene Altersklassen. Gleichzeitig werden pädagogische Fachkräfte dazu ermutigt, die konkrete Durchführung für ihr Setting und ihre Jugendlichen passend zu gestalten. Die meisten Übungen sind interaktiv gestaltet, regen den Diskurs zwischen Jugendlichen an und arbeiten mit starken Metaphern und Bildern.

Inhaltlich wagt „Fit for Love?“ den Spagat zwischen einem (Sucht-)Präventionsprogramm und einer Anleitung der Jugendlichen in den großen entwicklungsspezifischen Fragen von Sexualität, Liebe und Beziehung. Es verhält sich nicht komplementär zur pluralisierenden Sexualpädagogik, sondern stellt diese in einigen Kernpunkten gezielt in Frage. „Fit for Love?“ bietet damit eine gelungene Ergänzung und praktische Orientierungshilfe für Pädagogen, die in Sexualpädagogik mehr als ein reines Verständnis von Verhütungsmethoden sehen.

 

Rezensionen6

Prof. Dr. Paula Bleckmann
Professorin für Medienpädagogik an der Alanus Hochschule, Alfter
Erste Vorsitzende MEDIA PROTECT e.V. – Familien stärken im digitalen Zeitalter
Medienpädagogin, Diplom-Biologin

„Fit4Love?“ setzt den sexualisierten, oft frauenverachtenden Medienbotschaften eine wertschätzende, das Selbstvertrauen und die gesunden Grenzen von Mädchen und Jungen stärkende Botschaft gegenüber.

Von „Fit4Love?“ können somit drei sehr unterschiedliche Gruppen profitieren: Erstens profitieren die Lehrkräfte bzw. Präventionsfachkräfte, weil mit diesem wissenschaftlich fundierten Material die Bearbeitung eines vermeintlichen Tabu-Themas sogar Spaß machen kann, ohne zu skandalisieren oder schamverletzend zu agieren. Neben diesem wertvollen sexualpädagogischen Beitrag, der die Fähigkeit zu lieben in den Fokus rückt, werden zugleich alle Erfordernisse einer ressourcenorientierten Prävention von Mediensucht und sexuellen Grenzverletzungen erfüllt.

Zweitens profitieren die Jugendlichen, weil sie wichtige Impulse für ein begründetes Nein zu einem Pornographiekonsum erhalten, der ihre Persönlichkeitsentwicklung stören und die Entwicklung ihrer Beziehungsfähigkeit hemmen würde.

Und drittens, obwohl diese das vielleicht gar nicht bemerken werden, können die Eltern der Jugendlichen dankbar sein: Weil die Chancen ihrer zukünftigen Enkeltöchter und Enkelsöhne steigen, als Eltern nicht triebgesteuerte Konsumsklaven, sondern empathische, verantwortungsvolle, beziehungs-, konflikt- und liebesfähige, langfristig planende Erwachsene zu haben. Und wer wünscht sich für seine Enkel nicht solche Menschen als Eltern?

 

Kriemhild Nachbaur

Kriemhild Nachbaur
Leiterin „Love.li – Sexualpädagogik für Liechtenstein und Österreich“
Sexualpädagogin isp (Institut für Sexualpädagogik, Dortmund) und Sexualtherapeutin

Als Sexualpädagogin und Leiterin von love.li ist mir/uns die Vermittlung eines ganzheitlichen Bildes von Sexualität wichtig. Wir sehen Sexualität als eine positive Lebenskraft, die zum Menschsein gehört. Die eigene Geschlechtlichkeit anzunehmen und in das Leben zu integrieren, ist ein wesentlicher Teil des menschlichen Reifungsprozesses. Jugendliche wollen von uns Sexualpädagogen wissen, was wir denken und wie wir leben. Wenn wir uns als ReferentInnen mit unserer eigener Lebenserfahrung, mit unseren Werten und Haltungen einbringen, tun wir dies, ohne unseren eigenen Lebensentwurf absolut zu setzen. Unser Ansatz der Wertvermittlung ist die Anleitung zur Selbstreflexion, in Respekt vor dem Selbstbestimmungsrecht und der Eigenverantwortung des Menschen.

Das Thema Pornographie beschäftigt uns tagtäglich in unserer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Ein durch den Konsum von Pornos verzerrtes Bild von Sexualität zu bearbeiten, ist ein wichtiges Anliegen geworden. Das Praxisbuch “Fit for love?” ist uns daher in unserer Arbeit ein hilfreicher und wertvoller Impulsgeber und Wegbegleiter geworden, mit dem wir seit eineinhalb Jahren sehr gute Erfahrungen machen.

 

Rezensionen7

Betroffene und ehemalige Konsumenten
Nachdem ich „Fit4Love?“ gelesen und durchgearbeitet hatte, konnte ich keine Pornos mehr konsumieren.
Ein ehemaliger junger Konsument

Wenn ich Suchtdruck habe, lese ich ein Kapitel, das hilft mir, nicht zu konsumieren. Vor allem die Bilder vom Feuer oder Pfeil und Bogen klären meinen Blick.
Ein Betroffener

 

Dr. Gisbert Voigt

Dr. Gisbert Voigt
Vizepräsident der Ärztekammer Niedersachsen
Kinder- und Jugendarzt

Zunächst ein ganz großes Kompliment meinerseits, dass Sie sich diesem schwierigen Thema stellen. Ich teile Ihre Sicht, dass die ungezügelte Freigabe von sexuellen Inhalten in den vergangenen Jahrzehnten für Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft zu einem immensen Problem geworden ist. Die „Sexualisierung“ unserer Gesellschaft, vor allem die ubiquitäre Existenz des Themas Sex in Wort und Bild in allen Medien, vor allem auch im Internet, überfordert unsere Kinder und Jugendlichen total und hat fatale Folgen, die Sie in Ihrem Buch hervorragend herausarbeiten. Gerade wegen meiner Erfahrungen zum Thema Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen in Verbindung mit dem Engagement der ÄKN im Bündnis White IT, bestätige ich Ihre Analyse. Ich hoffe, dass Ihr tolles Schulungsmaterial in der Jugendarbeit erfolgreich zum Einsatz kommt und bin voller Optimismus, dass es „Fit for Love?“ gelingt, das Thema Prävention von Internetpornografie ins Bewusstsein von Eltern, Lehrkräften und Erziehenden zu bringen und damit eine wirkungsvolle Präventionsarbeit zu starten. Herzlichen Dank, dass Sie dieses Thema so gut bearbeitet haben, viel Erfolg. Ihr Dr. Gisbert Voigt

 

Dr. Theo Wessel

Dr. Theo Wessel
Geschäftsführer Gesamtverband für Suchthilfe
(GVS), Berlin

Fachverband der Diakonie Deutschland

Pornos sind heute fester Bestandteil der Pubertät, insbesondere bei männlichen Jugendlichen. Liebe, Geborgenheit und Werteorientierung geraten so im Zusammenhang mit Jugendsexualität immer mehr in den Hintergrund. Das Praxisbuch „Fit for Love?“ zur Prävention von Internet-Pornografie-Konsum vermittelt zielgruppengerecht und in geeigneter Form Wissen und Erfahrungen, die problematischen Entwicklungen, z.B. suchtähnlichen Pornografiekonsumformen, vorbeugen hilft. Die notwendige Enttabuisierung dieses Themas gelingt „Fit for Love?“ insbesondere durch den Verzicht auf Verharmlosung auf der einen und Katastrophierung auf der anderen Seite. Sexualität besteht nicht nur aus Risiken und Nebenwirkungen, sondern vor allem aus großen Gefühlen.

 

Prof. Dr. Arndt Barocka
Chefarzt der Abteilung Allg. Psychiatrie und Psychotherapie der Klinik Hohe Mark, Oberursel
Psychiater und Klinikleiter

Das Praxisbuch Fit for Love zur Prävention von Internetpornografie-Konsum von Tabea Freitag und Mitarbeitern enthält eine 60-seitige Einführung in die Thematik, 22 Bausteine für Schule und Jugendarbeit 6 Quellenarbeiten, 3 Erlebnisberichte, ein einführendes Anschreiben an Eltern, ca. 140 Literaturangaben, weiterführende Links und eine CD-ROM.

Der Untertitel „Eine bindungsorientierte Sexualpädagogik“ lässt die zugrunde liegende Philosophie der Autoren erkennen: Sexualität und Bindung gehören zusammen. (…) Fit for Love? enthält in der Einleitung einen sehr guten Überblick über die Befundlage der empirischen Forschung.

Die Bausteine sind nach meinem Eindruck sehr geschickte Anleitungen für den Einstieg in eine Gruppenarbeit mit Jugendlichen unterschiedlichen Alters oder für Pädagogen in eine Unterrichtsstunde. Auch erwachsene Patienten, die sich z.B. wegen suchtartigem Internet-Pornografiekonsum in Behandlung befinden, können von den Übungen profitieren. Die Erlebnisberichte Betroffener wirken sehr authentisch und sind deshalb zugleich berührend und hilfreich.

Die Bedeutung einer ungestörten psychosexuellen Entwicklung für die spätere psychische Gesundheit gehört eigentlich zu den Prämissen jeder therapeutischen Arbeit. Retrospektiv beobachtet man bei Patienten schädliche Effekte durch sexuelle Gewalt, durchlässige Intimitätsgrenzen und für die Entwicklungsstufe inadäquate sexuellle Erfahrungen. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass bindungs-orientierte Sexualpädagogik einen wichtigen Beitrag zur Prävention psychischer Störungen leistet. Diese Auffassung teilt auch die Barmer GEK, die das Praxisbuch 2013 mit ihrem Gesundheitspreis ausgezeichnet hat.

 

Prof. (US) Dr. Jakob PastötterProf. (US) Dr. Jakob Pastötter
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung DGSS
Sexualwissenschaftler und Kulturanthropologe

Ich habe als Sexualwissenschaftler das Vorwort für das von Return gestaltete medienpädagogische Handbuch „Fit for Love“, das Lehrern und Sexualpädagogen Informationen zur Pornographie und Anregungen für die pädagogische Arbeit mit diesem Thema zur Verfügung stellt, verfasst, weil es wissenschaftlich fundierte Positionen wiedergibt, die sich kritisch und im besten Sinne aufklärend mit dem völlig neuartigen Phänomen der sowohl quantitativen wie qualitativen Flut an pornographischen Filmen auseinandersetzen: Alleine auf dem weltweit größten Internet-Portal finden sich mittlerweile fast 7 Millionen Clips und Spielfilme, die völlig ohne Überprüfung der Volljährigkeit und ohne irgendwelche Kosten rund um die Uhr abgerufen werden können.

Return hat es dabei fertig gebracht, wissenschaftliche Erkenntnisse für den Einsatz in der Sexualaufklärung für Kinder und Jugendliche so aufzubereiten, dass jederzeit die Schamgrenzen gewahrt bleiben, und gleichzeitig alle wichtigen Informationen vermittelt werden. Return leistet damit einen nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag für die Entwicklung hin zu einer selbstbestimmten Sexualität, die dem „stillen Erzieher“ aus dem Internet ein Gegengewicht bietet.

Besonders herausgehoben werden muss, dass es Return gelungen ist, Informationen zusammenzustellen jenseits einer Sexualpädagogik, die in Deutschland die völlige Aufhebung der Altersbeschränkung für Pornographie fordert, weil sie die aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbare Position vertritt, dass diese Filme „nur Sex“ zeigen würden, der „natürlich“ ist.

Tatsächlich zeigt selbst eine oberflächliche Analyse ein völlig anderes, ein verstörendes und inhumanes Bild. Das wird auch von den meisten Kindern und Jugendlichen so empfunden, ohne dass sie sich gleichzeitig der Faszination und der lust-pushenden Wirkung entziehen könnten. Return hat diesen Kindern und Jugendlichen mit „Fit for Love“ die Möglichkeit an die Hand gegeben, Pornographie und ihre Wirkung auf sie selbst zu verstehen und zu begreifen.