Wir freuen uns, dass Sie unser Material für Ihren Unterricht verwenden und wünschen gutes Gelingen. Hier können Sie das Arbeitspaket zum Lehrbuch »Fit for Love?« 2024 herunterladen (ca. 900 MB):
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Kriemhild Nachbaur
Leiterin „Love.li – Sexualpädagogik für Liechtenstein und Österreich“
„Das Praxisbuch “Fit for love?” ist uns in unserer Arbeit ein hilfreicher und wertvoller Impulsgeber und Wegbegleiter geworden.“ Mehr >
Am 11. Februar 2014, dem „Safer Internet Day“, wurde die Fachstelle RETURN von der BARMER GEK mit dem Gesundheitspreis ausgezeichnet für „Fit for Love? – Praxisbuch zur Prävention von Internet-Pornografie-Konsum“. Heike Sander, Landesgeschäftsführerin (mehr …)
Obwohl jedes Zugänglichmachen von Pornos an unter 18-Jährige gesetzlich verboten ist: Mehr als 70 % der männlichen Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren konsumiert täglich bis wöchentlich Pornografie, jeder fünfte Junge schaut täglich (!) Pornos (WDR Quarks-Studie 2017/18). Auch Mädchen sind zunehmend betroffen. Durch den immer früheren Zugang zu Smartphone und Internet geraten nicht selten schon 8-Jährige auf gewalttätige, extreme Pornografie, die sie verstört und traumatisiert. Mehr als die Hälfte aller elf- bis dreizehnjährigen Kinder haben bereits pornografische Bilder oder Filme gesehen (BBFC, 2019). Bei den 16-19-Jährigen sind es bereits 98% der Jungen und 81% der Mädchen (Weber et al, 2012). Zahlreiche Studien belegen:
Pornokonsum gefährdet die Beziehungsfähigkeit, fördert sexuelle Gewalt und birgt ein hohes Suchtpotential.
Tägliche Konsumenten sind dreimal so häufig Täter von sexuellem Missbrauch als seltenere Konsumenten. Und sie konsumieren fast sechs Mal so häufig auch Kinderpornografie (Priebe et al, 2007). Sexuelle Übergriffe unter Minderjährigen nehmen zu. Längsschnittstudien zeigen: Je häufiger Jugendliche Pornografie konsumieren, umso mehr trennen sie Sexualität von jedem Beziehungskontext und halten Gelegenheitssex für normal. Eine Pornosucht zerstört jedoch auch feste Beziehungen, das erleben wir tagtäglich in unserer Beratungspraxis. Jugendschutzgesetze und Filtersoftware sind wichtig, aber sie reichen nicht aus.
Nur wer versteht, wie Pornos wirken, kann Nein sagen.
Kinder und Jugendliche brauchen Hilfe, um die Auswirkungen von Pornokonsum zu durchschauen und eine fundierte Haltung dazu zu gewinnen. Unterstützen Sie Ihre Teenager dabei, einen reifen, verantwortlichen und selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Sexualität zu entwickeln.
»Fit for Love?« – eine bindungsorientierte Sexualpädagogik
Das innovative Lehrmaterial beruht u.a. auf Erkenntnissen der Bindungsforschung, Entwicklungspsychologie, Sexualwissenschaft und Salutogenese sowie jahrelanger Praxiserfahrung.
Ziele sind:
– Vermittlung eines positiven Bildes von verantwortlicher Sexualität in ihrer körperlichen, psychischen und Beziehungsdimension
– Stärkung eines positiven Selbstbildes in einer übersexualisierten Medienwelt
– Förderung der Empathie- und Beziehungsfähigkeit
– Prävention von süchtigen Konsummustern
– Prävention von sexuellen Übergriffen durch Sensibilisierung für gesunde Grenzen
Tabuthema? Gewinnen Sie Sicherheit.
Der geschlechtssensible und wertschätzende Ansatz von »Fit for Love?« erleichtert es Ihnen, das sensible Thema im Unterricht aufzugreifen, ohne Schamgefühle zu verletzen. Die praxiserprobten Bausteine können Sie fächerübergreifend in Ihren Unterricht integrieren oder in der Jugendarbeit einsetzen.
Das Praxispaket
– fundierte Hintergrundinformationen für pädagogische bzw. therapeutische Fachkräfte und Eltern
– ausgearbeitete Stundenentwürfe mit methodischer Vielfalt für verschiedene Altersgruppen (13–19 Jahre)
– zahlreiche Arbeitsblätter und Kopiervorlagen
– visuell aufbereitete Inhalte auf CD-ROM
Mit 25 erprobten didaktischen Bausteinen, zum Beispiel:
– Warum ist das eigentlich so peinlich? Pornografie und Schamgefühl
– Echt künstlich?! Die Macht der Illusion
– Der Innere Garten: Schutzraum für Identität und Intimität
– Sexuelle Lerngeschichte: Aufblühen oder verkümmern?
– Pfeil und Bogen: Spannung halten, ins Schwarze treffen
– Glückshormon Oxytocin – der Stoff, aus dem die Treue ist
– Das Beziehungshaus: Eine tragfähige Partnerschaft aufbauen
– Der Köder am Haken: Vom Wesen eines Suchtverhaltens
– Quellenarbeiten: Gesetze, Zeitgeschichte, Interviews, Betroffenenberichte
Die Autoren:
Entwickelt von Dipl.-Psych. Tabea Freitag, Psychologin in eigener Praxis, Gründungsmitglied und stellvertretende Leiterin von return Fachstelle Mediensucht, Hannover. Mit Beiträgen von Eberhard Freitag u.a.
Vorwort: Prof. (US) Dr. Jakob Pastötter,
Präsident der Dt. Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung DGSS
Durchführung von Unterrichtseinheiten auch im Rahmen von Projektwochen, Konfirmandengruppen, Freizeiten etc.
Unsere Präventionsfachkräfte kommen gerne zu Ihnen. Sie erreichen sie unter der Telefonnummer 0511-48974650, ansonsten gerne auch per E-Mail.
Seminare und Vorträge für pädagogische und therapeutische Fachkräfte in Schulen, Jugendeinrichtungen und Kirchengemeinden
– Ein heisses Eisen – wie packen wir es an?
– Präventionstraining „Fit for Love?“
– Eine bindungsorientierte Sexualpädagogik
– Hintergrundwissen
– Hilfen zum Umgang mit betroffenen Jugendlichen
– Veranstaltungen für Eltern
Bei Interesse an einer Fortbildung melden Sie sich bei
info@return-hannover.de Tel. 0511-48974650
Dr. Markus Spieker
Fernsehjournalist und Autor
Der ideale Liebes-Ratgeber für das Zeitalter der digitalen Alles-Geht-Nichts-Bleibt-Übersexualisierung: Einfühlsam, realistisch, relevant. Ein Crash-Kurs gegen seelische Verödung und für ganzheitliche Zweisamkeit.
Dr. Johannes Hartl
Theologe und Philosoph
Spannend aufbereitet, prägnant und hoch kompetent: dieser Kurs bietet konkrete Lösungen für die am schnellsten wachsende Sucht der Gegenwart. Er gehört an jede Schule, in die Jugendarbeit und in Familien.
Prof. Dr. med. Manfred Cierpka
(ehem.) UniversitätsKlinikum Heidelberg
War Ärztlicher Direktor des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie. Präventionsexperte
Der Umgang mit pornographischen Medien gehört heute direkt oder indirekt zum Alltag und zur Lebensrealität der meisten Heranwachsenden. Die Mehrzahl der männlichen Jugendlichen in Deutschland konsumiert regelmäßig Online-Pornographie, auch ein großer Teil der Mädchen hat bereits Pornos angeschaut. Während das Thema Pornographie auf dem Schulhof und im Freundeskreis der Jugendlichen längst „öffentlich“ diskutiert wird, wird es in vielen Klassenräumen und Elternhäusern weiterhin zum Privaten gezählt, als Tabuthema behandelt oder schlicht vergessen. Im Vergleich zu anderen Lebensrealitäten der heutigen Jugendlichen ist der Pornographiekonsum in pädagogischen (Präventions)programmen unterrepräsentiert oder wird im Einzelfall zum Gegenstand ideologischer Grabenkämpfe in der Sexualpädagogik.
In diesen Raum spricht „Fit for Love?“ als praxisorientiertes pädagogisches Präventionsprogramm mit psychologischer Fundierung. Mit einer klaren Haltung positioniert sich „Fit for Love?“ als beziehungsorientiertes Präventionsprogramm. Es fordert damit von den pädagogischen Fachkräften mehr als nur die „mechanische“ Durchführung der Stundenvorschläge, sondern setzt eine Auseinandersetzung der eigenen Haltung bezüglich Sexualität und Pornographie voraus. Jugendliche bekommen mit den Pädagogen einen Orientierungs- und Reibungspunkt in einer zentralen Phase ihrer Identitätsentwicklung. „Fit for Love?“ kann dabei für Lehrer und Jugendleiter ein Instrument darstellen, das den Zugang und die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit einigen zentralen Lebensthemen (Beziehung und Sexualität) fördert. Diese Auseinandersetzung soll hier bewusst nicht den Medien und Gruppenprozessen überlassen werden, sondern in einem persönlichen und beeinflussbaren Rahmen geschehen.
Anders als viele andere Präventionsprogramme ist „Fit for Love?“ dazu bewusst flexibel in der Strukturierung und im Übungsablauf gehalten. Es bietet Vorschläge zur Gestaltung von Projekttagen oder Stundeneinheiten und angemessenen Übungen für verschiedene Altersklassen. Gleichzeitig werden pädagogische Fachkräfte dazu ermutigt, die konkrete Durchführung für ihr Setting und ihre Jugendlichen passend zu gestalten. Die meisten Übungen sind interaktiv gestaltet, regen den Diskurs zwischen Jugendlichen an und arbeiten mit starken Metaphern und Bildern.
Inhaltlich wagt „Fit for Love?“ den Spagat zwischen einem (Sucht-)Präventionsprogramm und einer Anleitung der Jugendlichen in den großen entwicklungsspezifischen Fragen von Sexualität, Liebe und Beziehung. Es verhält sich nicht komplementär zur pluralisierenden Sexualpädagogik, sondern stellt diese in einigen Kernpunkten gezielt in Frage. „Fit for Love?“ bietet damit eine gelungene Ergänzung und praktische Orientierungshilfe für Pädagogen, die in Sexualpädagogik mehr als ein reines Verständnis von Verhütungsmethoden sehen.
Prof. Dr. Paula Bleckmann
Professorin für Medienpädagogik an der Alanus Hochschule, Alfter
Erste Vorsitzende MEDIA PROTECT e.V. – Familien stärken im digitalen Zeitalter
Medienpädagogin, Diplom-Biologin
„Fit4Love?“ setzt den sexualisierten, oft frauenverachtenden Medienbotschaften eine wertschätzende, das Selbstvertrauen und die gesunden Grenzen von Mädchen und Jungen stärkende Botschaft gegenüber.
Von „Fit4Love?“ können somit drei sehr unterschiedliche Gruppen profitieren: Erstens profitieren die Lehrkräfte bzw. Präventionsfachkräfte, weil mit diesem wissenschaftlich fundierten Material die Bearbeitung eines vermeintlichen Tabu-Themas sogar Spaß machen kann, ohne zu skandalisieren oder schamverletzend zu agieren. Neben diesem wertvollen sexualpädagogischen Beitrag, der die Fähigkeit zu lieben in den Fokus rückt, werden zugleich alle Erfordernisse einer ressourcenorientierten Prävention von Mediensucht und sexuellen Grenzverletzungen erfüllt.
Zweitens profitieren die Jugendlichen, weil sie wichtige Impulse für ein begründetes Nein zu einem Pornographiekonsum erhalten, der ihre Persönlichkeitsentwicklung stören und die Entwicklung ihrer Beziehungsfähigkeit hemmen würde.
Und drittens, obwohl diese das vielleicht gar nicht bemerken werden, können die Eltern der Jugendlichen dankbar sein: Weil die Chancen ihrer zukünftigen Enkeltöchter und Enkelsöhne steigen, als Eltern nicht triebgesteuerte Konsumsklaven, sondern empathische, verantwortungsvolle, beziehungs-, konflikt- und liebesfähige, langfristig planende Erwachsene zu haben. Und wer wünscht sich für seine Enkel nicht solche Menschen als Eltern?
Kriemhild Nachbaur
Leiterin „Love.li – Sexualpädagogik für Liechtenstein und Österreich“
Sexualpädagogin isp (Institut für Sexualpädagogik, Dortmund) und Sexualtherapeutin
Als Sexualpädagogin und Leiterin von love.li ist mir/uns die Vermittlung eines ganzheitlichen Bildes von Sexualität wichtig. Wir sehen Sexualität als eine positive Lebenskraft, die zum Menschsein gehört. Die eigene Geschlechtlichkeit anzunehmen und in das Leben zu integrieren, ist ein wesentlicher Teil des menschlichen Reifungsprozesses. Jugendliche wollen von uns Sexualpädagogen wissen, was wir denken und wie wir leben. Wenn wir uns als ReferentInnen mit unserer eigener Lebenserfahrung, mit unseren Werten und Haltungen einbringen, tun wir dies, ohne unseren eigenen Lebensentwurf absolut zu setzen. Unser Ansatz der Wertvermittlung ist die Anleitung zur Selbstreflexion, in Respekt vor dem Selbstbestimmungsrecht und der Eigenverantwortung des Menschen.
Das Thema Pornographie beschäftigt uns tagtäglich in unserer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Ein durch den Konsum von Pornos verzerrtes Bild von Sexualität zu bearbeiten, ist ein wichtiges Anliegen geworden. Das Praxisbuch “Fit for love?” ist uns daher in unserer Arbeit ein hilfreicher und wertvoller Impulsgeber und Wegbegleiter geworden, mit dem wir seit eineinhalb Jahren sehr gute Erfahrungen machen.
Betroffene und ehemalige Konsumenten
Nachdem ich „Fit4Love?“ gelesen und durchgearbeitet hatte, konnte ich keine Pornos mehr konsumieren.
Ein ehemaliger junger Konsument
Wenn ich Suchtdruck habe, lese ich ein Kapitel, das hilft mir, nicht zu konsumieren. Vor allem die Bilder vom Feuer oder Pfeil und Bogen klären meinen Blick.
Ein Betroffener
Dr. Gisbert Voigt
Ehemaliger Vizepräsident der Ärztekammer Niedersachsen
Kinder- und Jugendarzt
Zunächst ein ganz großes Kompliment meinerseits, dass Sie sich diesem schwierigen Thema stellen. Ich teile Ihre Sicht, dass die ungezügelte Freigabe von sexuellen Inhalten in den vergangenen Jahrzehnten für Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft zu einem immensen Problem geworden ist. Die „Sexualisierung“ unserer Gesellschaft, vor allem die ubiquitäre Existenz des Themas Sex in Wort und Bild in allen Medien, vor allem auch im Internet, überfordert unsere Kinder und Jugendlichen total und hat fatale Folgen, die Sie in Ihrem Buch hervorragend herausarbeiten. Gerade wegen meiner Erfahrungen zum Thema Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen in Verbindung mit dem Engagement der ÄKN im Bündnis White IT, bestätige ich Ihre Analyse. Ich hoffe, dass Ihr tolles Schulungsmaterial in der Jugendarbeit erfolgreich zum Einsatz kommt und bin voller Optimismus, dass es „Fit for Love?“ gelingt, das Thema Prävention von Internetpornografie ins Bewusstsein von Eltern, Lehrkräften und Erziehenden zu bringen und damit eine wirkungsvolle Präventionsarbeit zu starten. Herzlichen Dank, dass Sie dieses Thema so gut bearbeitet haben, viel Erfolg. Ihr Dr. Gisbert Voigt
Dr. Theo Wessel
Geschäftsführer Gesamtverband für Suchthilfe
(GVS), Berlin
Fachverband der Diakonie Deutschland
Pornos sind heute fester Bestandteil der Pubertät, insbesondere bei männlichen Jugendlichen. Liebe, Geborgenheit und Werteorientierung geraten so im Zusammenhang mit Jugendsexualität immer mehr in den Hintergrund. Das Praxisbuch „Fit for Love?“ zur Prävention von Internet-Pornografie-Konsum vermittelt zielgruppengerecht und in geeigneter Form Wissen und Erfahrungen, die problematischen Entwicklungen, z.B. suchtähnlichen Pornografiekonsumformen, vorbeugen hilft. Die notwendige Enttabuisierung dieses Themas gelingt „Fit for Love?“ insbesondere durch den Verzicht auf Verharmlosung auf der einen und Katastrophierung auf der anderen Seite. Sexualität besteht nicht nur aus Risiken und Nebenwirkungen, sondern vor allem aus großen Gefühlen.
Prof. Dr. Arndt Barocka
Chefarzt der Abteilung Allg. Psychiatrie und Psychotherapie der Klinik Hohe Mark, Oberursel
Psychiater und Klinikleiter
Das Praxisbuch Fit for Love zur Prävention von Internetpornografie-Konsum von Tabea Freitag und Mitarbeitern enthält eine 60-seitige Einführung in die Thematik, 22 Bausteine für Schule und Jugendarbeit 6 Quellenarbeiten, 3 Erlebnisberichte, ein einführendes Anschreiben an Eltern, ca. 140 Literaturangaben, weiterführende Links und eine CD-ROM.
Der Untertitel „Eine bindungsorientierte Sexualpädagogik“ lässt die zugrunde liegende Philosophie der Autoren erkennen: Sexualität und Bindung gehören zusammen. (…) Fit for Love? enthält in der Einleitung einen sehr guten Überblick über die Befundlage der empirischen Forschung.
Die Bausteine sind nach meinem Eindruck sehr geschickte Anleitungen für den Einstieg in eine Gruppenarbeit mit Jugendlichen unterschiedlichen Alters oder für Pädagogen in eine Unterrichtsstunde. Auch erwachsene Patienten, die sich z.B. wegen suchtartigem Internet-Pornografiekonsum in Behandlung befinden, können von den Übungen profitieren. Die Erlebnisberichte Betroffener wirken sehr authentisch und sind deshalb zugleich berührend und hilfreich.
Die Bedeutung einer ungestörten psychosexuellen Entwicklung für die spätere psychische Gesundheit gehört eigentlich zu den Prämissen jeder therapeutischen Arbeit. Retrospektiv beobachtet man bei Patienten schädliche Effekte durch sexuelle Gewalt, durchlässige Intimitätsgrenzen und für die Entwicklungsstufe inadäquate sexuellle Erfahrungen. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass bindungs-orientierte Sexualpädagogik einen wichtigen Beitrag zur Prävention psychischer Störungen leistet. Diese Auffassung teilt auch die Barmer GEK, die das Praxisbuch 2013 mit ihrem Gesundheitspreis ausgezeichnet hat.
Prof. (US) Dr. Jakob Pastötter
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung DGSS
Sexualwissenschaftler und Kulturanthropologe
Ich habe als Sexualwissenschaftler das Vorwort für das von Return gestaltete medienpädagogische Handbuch „Fit for Love“, das Lehrern und Sexualpädagogen Informationen zur Pornographie und Anregungen für die pädagogische Arbeit mit diesem Thema zur Verfügung stellt, verfasst, weil es wissenschaftlich fundierte Positionen wiedergibt, die sich kritisch und im besten Sinne aufklärend mit dem völlig neuartigen Phänomen der sowohl quantitativen wie qualitativen Flut an pornographischen Filmen auseinandersetzen: Alleine auf dem weltweit größten Internet-Portal finden sich mittlerweile fast 7 Millionen Clips und Spielfilme, die völlig ohne Überprüfung der Volljährigkeit und ohne irgendwelche Kosten rund um die Uhr abgerufen werden können.
Return hat es dabei fertig gebracht, wissenschaftliche Erkenntnisse für den Einsatz in der Sexualaufklärung für Kinder und Jugendliche so aufzubereiten, dass jederzeit die Schamgrenzen gewahrt bleiben, und gleichzeitig alle wichtigen Informationen vermittelt werden. Return leistet damit einen nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag für die Entwicklung hin zu einer selbstbestimmten Sexualität, die dem „stillen Erzieher“ aus dem Internet ein Gegengewicht bietet.
Besonders herausgehoben werden muss, dass es Return gelungen ist, Informationen zusammenzustellen jenseits einer Sexualpädagogik, die in Deutschland die völlige Aufhebung der Altersbeschränkung für Pornographie fordert, weil sie die aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbare Position vertritt, dass diese Filme „nur Sex“ zeigen würden, der „natürlich“ ist.
Tatsächlich zeigt selbst eine oberflächliche Analyse ein völlig anderes, ein verstörendes und inhumanes Bild. Das wird auch von den meisten Kindern und Jugendlichen so empfunden, ohne dass sie sich gleichzeitig der Faszination und der lust-pushenden Wirkung entziehen könnten. Return hat diesen Kindern und Jugendlichen mit „Fit for Love“ die Möglichkeit an die Hand gegeben, Pornographie und ihre Wirkung auf sie selbst zu verstehen und zu begreifen.
Die BARMER GEK Niedersachsen/Bremen hat ihren Gesundheitspreis 2013 an “return Fachstelle Mediensucht” für das Praxisbuch “Fit for Love?” verliehen. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro wurde der Druck des Buches “Fit for Love?” unterstützt. Der BARMER GEK ist die Verhinderung von Süchten auch in diesem Bereich ein grundsätzliches Anliegen.
Am 11. Februar 2014 wird die BARMER GEK den Gesundheitspreis offiziell an return übergeben. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Kultusministerin Frauke Heiligenstadt übernommen (angefragt). Im Rahmen dieser Veranstaltung wird das innovative Lehrmaterial “fit for love” interessierten Lehrerinnen und Lehrern, aber auch Interessengruppen sowie politischen Akteuren und der Presse vorgestellt werden.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 17:00 Uhr in den Räumen der BARMER GEK, Hannover, Vahrenwalder Straße 133 (5. OG). Wir bitten bis zum 01. Februar 2014 um Anmeldung unter Niedersachsen-Bremen-Presse@barmer-gek.de
1. Es ist nicht Ihre Schuld oder Ihr Ungenügen!
Begeben Sie sich nicht in Konkurrenz mit den Pornostars! Sie könnten 20 Jahre alt sein, den Körper eines Models haben und Ihrem Partner alle Wünsche erfüllen und es würde dennoch seine Sucht nach Pornografie oder Cybersex nicht beenden. Denn die Sucht ist auch eine erlernte Art und Weise, eine innere Leere zu füllen und mit Frust oder Langeweile umzugehen und hat meist lange vor Ihrer Partnerschaft ihren Anfang genommen.
2. Holen Sie sich Unterstützung: eine Freundin, Therapeutin oder Gruppe
Drücken Sie Ihren Schmerz aus. Äußern Sie auch Ihrem Partner gegenüber Ihre Gefühle. Schreiben Sie auf oder malen Sie (oder finden Sie andere kreative Mittel wie Collage, Arbeit mit Ton, Brief schreiben …), um auszudrücken, was Sie empfinden.
3. Informieren Sie sich über Online-Sexsucht und die Wirkungen von Pornografie
Diese Links und Materialien könnten Ihnen weiterhelfen: Online betrogen? – Der Ratgeber für Frauen, Der Klick zum Kick – Infobroschüre, www.safersurfing.org,
4. Erlauben Sie Ihrem Partner nicht, Sie durch Online-Affären und Internetsex zu demütigen.
Fordern Sie eine Entscheidung: Entweder ich oder die Online-Frauen! Erwarten Sie Taten statt Worte (Therapie, Filter-Software, Schritte zum Ausstieg). Seien Sie konsequent. Drohen Sie keine Konsequenzen an, die Sie nicht einhalten.
5. Informieren Sie sich, ohne selbstquälerisch zu sein.
Fragen Sie ihn, wie lange und in welchem Ausmaß Pornografie eine Rolle gespielt hat, aber hüten Sie sich vor zu vielen Details und vor Bildern, die wie Filme sich immer wieder vor Ihrem geistigen Auge wiederholen könnten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Partner, dass Sie sich einmal pro Woche oder 14tägig darüber austauschen, wo er im Kampf mit der Sucht steht und ob er noch konsumiert, sowie darüber, wie es Ihnen geht.
6. Setzen Sie Grenzen und nehmen Sie sich Zeit, Ihren eigenen „inneren Garten“ zu entdecken.
Achten Sie Ihr Inneres, pflegen Sie es, um „bei sich zuhause“ zu sein. Sie brauchen Zeit, sich von dem Schock zu erholen und sich Ihren Wert und Ihre Würde, Ihre Einzigartigkeit und Schönheit neu bewußt zu machen. Lernen Sie, Ihrer Intuition zu trauen. Nehmen Sie wahr, was Ihnen kostbar ist, was Ihre eigenen Werte, Ziele und Herzensanliegen sind und was Sie sich wünschen.
7. Machen Sie nicht Ihren Partner oder die Beziehung zu Ihrem Ein und Alles.
Suchen oder stärken Sie andere Lebensbereiche, in denen Sie sich entfalten, auftanken, sich einbringen oder gesunde Beziehungen/ Freundschaften leben können.
8. Erlauben Sie Ihrem Partner nicht, Ihnen die Verantwortung zur Überwindung seiner Sucht zuzuschieben.
„Wenn du nur öfters mit mir schlafen würdest, könnte ich frei werden.“ Gerade jetzt, wo die Wunden offen sind und das Vertrauen zerrüttet ist, kann es schwer sein, sich wieder so verletzlich zu machen. Sexuelle Intimität braucht einen Schutzraum, tiefes Vertrauen und gegenseitige Achtung, ohne die echte Intimität nicht wachsen kann. Der „Garten“(Bild für sexuelle Intimität) ist ein Ort der Begegnung und des sich Entdeckens „Du bist gemeint“, des gemeinsamen Feierns Ihrer Lebendigkeit, kein Selbstbedienungsladen!
Aber: Den Garten in einer gesundenden Beziehung auf Dauer zu verschließen, würde auf der anderen Seite verhindern, dass Nähe und Intimität wachsen können. Das Feuer erlischt, wenn es nicht gehütet wird. Achten Sie auf Ihre Intuition, wie viel Nähe oder Distanz der Beziehung angemessen ist und reden Sie mit Ihrem Partner darüber.
9. Alte Wunden aus der Kindheit?
Wenn alte Wunden wie z.B. Grenzverletzungen in der Kindheit Ihren aktuellen Schmerz verschlimmern oder dazu führen, dass Sie keine Grenzen setzen können, sollten Sie therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um diese Verletzungen zu verarbeiten.
10. Wenn Ihr Partner beherzte Schritte geht, um die Sucht zu überwinden:
Stellen Sie sich im Kampf gegen die Sucht auf seine Seite. Machen Sie nicht Ihren Partner zum Feind, sondern die „Droge“ Pornografie. Hassen Sie gemeinsam das Beziehungsgift der Trugbilder, nicht sich selbst oder ihn, denen es geschadet hat. Stellen Sie gemeinsam ein Symbol auf, das Sie daran erinnert, dass Sie Verbündete im Kampf gegen den gleichen Feind sind. Und: Sie brauchen Geduld. Der Weg aus der Sucht ist vielfach lang und nicht einfach. Bleiben Sie während des ganzen Prozesses in Kontakt mit einer Freundin, Beraterin/ Therapeutin oder Gruppe, wo Sie Verständnis und Unterstützung erfahren.
11. “Hingehaltene Hoffnung macht das Herz krank.”
Hoffnung ist wichtig und hilfreich, doch wenn sie auf Dauer enttäuscht wird und Ihr Partner Sie weiter betrügt bzw. sein Verhalten nicht ändert, kann das zermürben. Depressionen oder psychosomatische Beschwerden können die Folge sein. Der Weg aus dieser empfundenen Ohnmacht ist, selbst zu handeln. Sie können eine Beziehung, die Sie zerstört, verlassen.
12. Erwarten Sie von Ihrem Partner Verlässlichkeit und absolute Ehrlichkeit, damit neues Vertrauen wachsen kann.
Reden Sie über „Grauzonen“ und wie Sie ihn darin unterstützen können, Auslöser für Rückfälle zu vermeiden. Hilfreich sind klare Vereinbarungen, z.B. dass Ihr Partner nachts nicht länger aufbleibt als Sie, keine Spätfilme nach 23 Uhr, PC mit Filterschutz im Wohnzimmer oder einem offen einsehbarem Raum.
13. Ihr Partner ist mehr als seine Sucht!
Nehmen Sie bewusst auch seine guten und liebevollen Seiten wahr und drücken Sie sich gegenseitig Ihre Wertschätzung aus.
14. Vergeben und Vergessen?
Wenn es an der Zeit ist und beherzte, ehrliche Schritte aus der Sucht gegangen wurden, ist es hilfreich, Ihrem Partner zu vergeben, um nicht bitter zu werden und der Beziehung eine neue Chance zu geben. Vergeben bedeutet nicht Vergessen oder Verharmlosen. „Ver-geben“ ist der Prozess, die eigenen Ansprüche an Rache, Bitterkeit, Zorn ….loszulassen, um gegenseitige Achtung wieder zu ermöglichen. Das entledigt Ihren Partner nicht von seiner Verantwortung, das Ausmaß des Schadens anzuerkennen und verantwortliche Schritte zu gehen.
15. Bauen Sie gemeinsam ein neues „Beziehungshaus“.
Wenn die Trümmer weitgehend aufgeräumt sind und die Gefahr von Nachbeben (Rückfälle) geringer geworden ist, ist es Zeit aufzubauen. Tauschen Sie sich darüber aus, wie sich beide Ihre Partnerschaft in 5 Jahren vorstellen, was beide unter „Liebe“, „Intimität“ und erfüllter Sexualität verstehen und was Sie sich wünschen. Intimität bedeutet auch, sich gegenseitig zuzumuten, mit all seinen Gefühlen, Bedürfnissen, unterschiedlichen Interessen, mit Schwächen und Stärken und sich durch die Konflikte „hindurchzulieben“.
16. Die Krise kann zur Chance werden.
Wenn die Sucht überwunden wird, können beide zu einem vertieften, sehr ehrlichen Miteinander finden. Manche Paare, die den Weg aus der Online-Sexsucht geschafft haben, berichten über eine viel tiefere Liebe zueinander und eine echte Intimität und Nähe, die sie vor der Krise nicht kannten.
Du spielst gerne Computerspiele? Du bist viel im Internet unterwegs? Hier findest du einen einfachen Selbsttest zu Computerspiel- und Internetsucht der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung. Nimm dir eine Minute Zeit und finde heraus, ob du suchtgefährdet bist.
Vom 29.08.2014 bis 31.08.2014 waren wir mit unserer Gruppe für Gamer im Harz auf einem Outdoor-Wochenende! Mit 11 Personen 3 Tage away from keyboard! (umgangssprachlicher Ausdruck unter Gamern für Abwesenheit vom Computer) (mehr …)
Vortrag im Rahmen der Gesundheitsinitiative Bad
Das Internet ist zweifellos eine großartige Erfindung. Allerdings zeigen sich neben den großen Chancen und unendlichen, kreativen Nutzungsmöglichkeiten zunehmend auch Risiken und Gefahren. Insbesondere Jugendliche werden dazu verleitet, aus der realen Welt mit ihren realen Herausforderungen, Kränkungen und Verunsicherungen auszusteigen, und entwicklungspsycholo- gisch bedeutsame Reifungsschritte zu umgehen, in dem sie ihren Lebensschwerpunkt mehr und mehr in die virtuelle Welt verlagern und deren Täuschungen Glauben schenken. Im extremen Fall entsteht Sucht. Der Vortrag zeigt Wege zur „gesunden“ Internetnutzung auf.
Leitung: Dipl. Päd. Mathias Bald, Return – Fachstelle Mediensucht
Kosten: 8,00 €
Zeiten: 19. November 2013 um 19:30 Uhr
Ort: Landgasthaus “Zur Eiche”, Hamelspringer Straße 19, 31848 Bad Münder
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Gesundheitsinitiative Bad Münder.
Weitere Vorträge und Seminare von return? Hier geht’s zur Übersicht. >
Wir danken herzlich den 2.340 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Petition für den Erhalt der Förderung seitens der Stadt Hannover. Leider hat sich die Politik aber entschieden, (mehr …)
Wer kennt als Eltern nicht die Diskussionen um Medienzeiten, erlaubte und unerlaubte Spiele, das Drängen nach dem eigenen Handy und nach dem eigenen PC im Kinderzimmer. Wie können wir Heranwachsende im Umgang mit Medien begleiten und gute Grenzen setzen?
Die Faszination, die von Bildschirmmedien auf unsere Kinder ausgeht, ist riesengroß. Besonders Jungen können in den virtuellen Welten hochkomplexer PC-Spiele regelrecht versinken. Dort können sie Abenteuer erleben, Macht ausüben und als echte Helden Missionen erfüllen, die ihr Selbstbewusstsein enorm stärken. Wer sich unkontrolliert dieser Faszination aussetzen darf, kann in einen Teufelskreis geraten: Die virtuellen Erfolge im Spiel werden immer bedeutsamer. Das reale Leben wird als langweilig und erfolglos erlebt, was den Aufenthalt im Spiel wiederum noch attraktiver macht. Eine regelrechte Abhängigkeit kann so ihren Lauf nehmen.
Auch soziale Netzwerke verführen unsere heranwachsenden Kinder dazu, ständig on sein zu müssen, um ja nichts zu verpassen. Durch den mobilen Internetzugang via Smartphone verstärkt sich der soziale Druck der jederzeitigen Erreichbarkeit noch einmal mehr.
Im Übrigen ermöglicht ein unkontrollierter Internetzugang unseren Kindern mit wenigen Klicks den Besuch unzähliger Pornoseiten. Von ihren Inhalten machen wir uns als Eltern in aller Regel keinerlei Vorstellung. Sexuelle Bilder und Phantasien gekoppelt mit Selbstbefriedigung ermöglichen starke Gefühle und die Illusion von sexueller Erfüllung. Regelmäßiger Pornokonsum in jungen Jahren reduziert erwiesenermaßen die Hemmschwelle, selbst Täter von sexueller Gewalt zu werden. Ein Zusammenhang, der bislang in der Öffentlichkeit kaum thematisiert wird.
Wir kommen als Eltern um klare Grenzsetzungen nicht herum. Für Gameboy, Smartphone und Co braucht es von Beginn an klar definierte Nutzungszeiten. Warum? Das Maß der Mediennutzung muss zur Reife der Kinder passen, damit sie physisch und emotional gesund heranwachsen können.
Onlineaktivitäten bieten eine meist unmittelbare Belohnungserfahrung. Das arbeitet einem zentralen Erziehungsziel für unsere Kinder komplett entgegen. Es geht um die Fähigkeit, eine positive Spannung im Hinblick auf ein weiter entferntes Ziel hin zu halten, d. h. auf etwas hinarbeiten zu können. Das Bild von Pfeil und Bogen macht diesen Zusammenhang deutlich: Ein Pfeil wird auf die Sehne gelegt und auf ein weit entferntes Ziel hin ausgerichtet. Durch die Kraft der aufgebauten und gehaltenen Spannung kann der Pfeil dann über präzise das anvisierte Ziel treffen. Wer nicht willens und in der Lage ist, diese Spannung auszuhalten, dessen Pfeil wird nur ein paar Meter weit trudeln. Täglich erleben wir in der Beratung mit Jugendlichen diesen Zusammenhang im Blick auf die Wechselwirkungen zwischen exzessivem Medienkonsum und abgebrochenen Projekten in ihrem Leben.
Die echten Erfolge und Abenteuer, die über den Tag hinaus Bedeutung haben und ihnen Selbstvertrauen geben, sind ohne Einsatz nicht zu haben. Diese Fähigkeit der inneren Spannkraft gilt es in unseren Kindern zu stärken, zu trainieren. Als Voraussetzung dafür ist eine klare Begrenzung der Spielzeiten am PC unabdingbar. Die Empfehlungen zum täglichen Bildschirmmedienkonsum der BZGa halten wir für sinnvoll:
0 – 3 Jahre: möglichst keinerlei Konsum
3 – 6 Jahre: max. 30 min
6 –10 Jahre: max. 45 min.
Auch bei älteren Kindern plädieren wir dafür, die Zeiten weiterhin möglichst gering zu halten, um dem Medienkonsum keine Chance zu geben, andere altersgemäße Aktivitäten aus dem Feld zu schlagen. Im Teenageralter und mit zunehmender schulischer Nutzung des PCs gilt es, Regeln neu zu formulieren und mehr und mehr Eigenverantwortung zu übergeben. In vielen Familien hat es sich bewährt, dass der von den Kindern benutzte PC im öffentlichen Raum der Wohnung steht und nicht im Kinderzimmer. Dies erschwert eine unkontrollierte Nutzung und hilft, den Konsum destruktiver Inhalte zu vermeiden. Wir haben als Eltern eine Verantwortung dafür, welche Bilder in die Herzen unserer Kinder gelangen, niemand sonst wird darauf achten.
Wenn wir immer wieder Zeit und Kraft in eine vertrauensvolle Beziehung mit unseren Kindern investieren, ihnen Vorbild sind und unsere Haltung mit den damit verbundenen Grenzsetzungen versuchen nachvollziehbar zu erklären, helfen wir ihnen auf dem Weg zu einer reifen und selbstbestimmten Mediennutzung.
Mutter: Komm bitte zum Abendessen.
Sohn: Gleich.
Mutter: Mach endlich dein dummes Ballerspiel aus!
Sohn: Gleich, nur noch 5 Minuten.
Mutter: Komm jetzt, sonst ziehe ich den Stecker raus!
Sohn: Ich warne dich. Lass mich in Ruhe!
Mutter: Wenn du jetzt nicht kommst, kriegst du kein Abendessen.
Sohn: Ist mir egal.
Mutter: Mir aber nicht. Wir wollen als Familie zusammen essen!
…
Im Gespräch zwischen Mutter und Sohn prallen zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein können. Auf der einen Seite die Mutter, die die ganze Familie zum Abendessen versammeln möchte. Sie wünscht sich persönlichen Austausch. Das ist doch wichtiger als so ein blödes Ballerspiel.
Auf der anderen Seite der Sohn, der gerade mit seinem Team eine virtuelle Schlacht schlägt, die er gewinnen will. Er kann nicht einfach aufstehen, seine Kampfposition räumen und die Mitspieler im Stich lassen. Das Spiel und der Sieg sind ihm wichtiger als das gemeinsame Abendessen mit der Familie.
Zwei Welten, zwei Realitäten, zwei Wertesysteme und wenig gegenseitiges Verständnis. Die Fronten sind verhärtet, der Konflikt eskaliert, Sprach- und Hilflosigkeit auf beiden Seiten.
Mit diesem Workshop ermöglichen wir, dass beide Welten einander besser verstehen. Eltern brauchen mehr Verständnis für die Welt, die sich hinter dem Bildschirm auftut und teilweise sehr machtvoll ins Leben hineinregiert. Jugendliche brauchen Verständnis für die Sichtweisen ihrer Eltern, die ebenfalls Sinn und Berechtigung haben.
Beide Seiten erhalten in diesem Workshop eine Stimme. Sie lernen, die Perspektive der anderen Seite einzunehmen und bekommen Anregungen für “Friedensgespräche” in diesem “Battlefield”. Das Ergebnis ist ein größeres gegenseitiges Verständnis und damit eine Deeskalation. Der Konflikt wird dadurch natürlich nicht sofort komplett gelöst, aber ein erster Schritt ist getan, die Voraussetzungen werden geschaffen, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Sie können uns einladen in Ihre Schule, Ihr Wohnzimmer, Ihre Kirchengemeinde,…
Bei Interesse vereinbaren Sie gerne einen Termin mit uns per E-Mail: info@return-hannover.de oder telefonisch unter 0511-48974650
Referenten:
Reemt Itzenga (Sozialpädagoge) als Anwalt der Söhne
Eberhard Freitag (Dipl. Pädagoge) als Anwalt der Eltern
Ablauf: Impulsreferat, moderiertes Gespräch, beide Seite erhalten angemessenen Raum, Vorschlag für ein Rahmenprogramm: vorher gemeinsam zocken, hinterher gemeinsam grillen/kochen
alle teilnehmenden Familien erhalten kostenlos ein Exemplar unserer Broschüre “Battlefield home”
Kosten: nach Absprache
Viele Väter und Mütter suchen Rat, um eine hilfreiche Haltung im Bezug auf die Mediennutzung ihrer Kinder zu entwickeln. Wir kommen gerne zu Infoveranstaltungen oder Seminaren für Eltern in den Kindergarten, die Schule, die Kirchengemeinde, das Mütterzentrum u.s.w. (mehr …)
Sie möchten medienpädagogische bzw. mediensuchtpräventive Veranstaltungen für Ihre Schülerinnen und Schüler durchführen? Wir kommen gerne zu Ihnen, um Ihre Schülerinnen und Schülern zu informieren und mit ihnen zu diskutieren. MedienpädagogInnen dürfen sich aus unserer Überzeugung und Erfahrung im Unterricht nicht auf eine moderierende Rolle zurückziehen. Sie müssen vielmehr ihre eigenen Positionen zu problematischen Medieninhalten wie Internetpornografie und gewaltverherrlichende PC-Spielen klar verdeutlichen und zur Diskussion stellen.
In unseren Veranstaltungen tragen wir dazu bei, dass Jugendlichen in eine echte, bisweilen auch provokant geführte Auseinandersetzung mit den problematischen Seiten der Bildschirmmedien treten. Ohne dabei die Chancen auszublenden! Wir möchten ins Gespräch kommen. Wir fragen nach ihren Gedanken, Wünschen und Sehnsüchten. Mit dieser Haltung wird für Jugendliche auch die Schwelle gesenkt, sich bei problematischem Medienkonsum selbst an uns oder eine andere Fachstelle zu wenden.
Melden Sie sich gerne und wir besprechen gemeinsam die Rahmenbedingungen. Sie erreichen uns während unserer Telefonsprechzeiten donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Nummer 0511-48974650. Oder per E-Mail: info@return-hannover.de.
Wöchentliche Gruppe für junge Männer die ihren eigenen Speielekonsum im Internet und was damit zusammenhängt (Let`s play`s, Gambling, streaming, usw.) als problematisch erleben. (mehr …)
Computerspiele faszinieren Sie derart, dass Sie darüber Studium oder Beruf vernachlässigen? Sie konsumieren stundenlang Serien im Netz. Sie sind nicht mehr in der Lage Ihr Smartphone einmal wegzulegen. Die virtuelle Welt bestimmt zunehmend Ihren Alltag? Sie verlieren Ihre Lebensziele aus dem Blick?
Sie versuchen vergeblich pornografische Seiten im Internet zu meiden? Aber Sie landen immer wieder dort, obwohl Sie das eigentlich nicht wollen?
Sie vermuten oder wissen, dass Ihr Partner/Partnerin heimlich Pornografie im Internet konsumiert? Das verletzt Sie sehr und Sie brauchen Hilfe und Orientierung, wie Sie sich dazu verhalten sollen?
Wenn diese oder ähnliche Probleme Sie beschäftigen, melden Sie sich gerne bei uns und vereinbaren Sie einen Beratungstermin. Wir nehmen uns persönlich Zeit für Sie. Wir beraten und begleiten Sie fachlich kompetent, lösungsorientiert und so lange, wie Sie unsere Hilfe benötigen. Bei Bedarf vermitteln wir in geeignete stationäre Therapie und bieten auch Nachsorge an. Unsere Beratung unterliegt der Schweigepflicht. Wir verfügen über eine Anerkennung nach § 16 a 3/4 SGB II zur Abrechnung der Beratung bei ALG I Bezug.
Zur Vereinbarung eines persönlichen Beratungsgesprächs erreichen Sie uns am besten während unserer Telefonsprechzeit donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Nummer 0511-48974650 Oder per E-Mail: info@return-hannover.de.
Unsere Haltung in einem Interview mit club700