return Fachstelle Mediensucht / "Fit for Love?" / Textauszuege Seite 8

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Inhalt

B e z iehung Psyche Kö rp er Sexualität Fit for Love Praxisbuch zur Prävention von Internet Pornografie Konsum II Grundlagen und Denkvoraussetzungen Grundlagen und Denkvoraussetzungen Tabea Freitag Man kann ein Problem nicht mit der gleichen Denkweise lösen wie es entstanden ist Albert Einstein Uns ist bewusst dass dieses Buch zu den Themen Liebe Sexualität und Pornografie inmitten eines ideologischen Minenfeldes geschrieben ist Hier gibt es gewisse Denk verbote und Meinungsmonopole die den dringend notwendigen kontroversen Diskurs über die Frage welche Art von Sexualerziehung Kinder und Jugendliche brauchen um sich gesund zu entwickeln und zu liebes und beziehungsfähigen Erwachsenen heranzu wachsen erheblich erschweren Aus meiner jahrelangen therapeutischen Erfahrung mit tiefen Einblicken in die Not die da entsteht wo Liebe nicht gelernt wurde und Sexualität als Selbstbefriedigung am anderen bzw mit austauschbaren Objekten verstanden wird ist die Überzeugung ent standen dass Sexualpädagogik ganz wesentlich die Erziehung zur Liebe beinhalten muss In diesem Sinne soll dieses Buch auch eine Handreichung für pädagogische Fach kräfte sein um Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen liebes und bindungsfähig zu werden Eine Sexualaufklärung hinsichtlich Biologie Fortpflanzung und Verhütung ist fester Bestandteil schulischer Sexualaufklärung und darum nicht Thema dieses Materials Jeder Form von theoretischer und praktischer Sexualpädagogik liegen mehr oder weniger stark reflektierte Denkvoraussetzungen und ein damit verbundenes Menschen bild zugrunde Sexualpädagogik kann nicht voraussetzungslos betrieben werden Sie geht immer von weltanschaulichen Prämissen und einem Menschenbild aus Sie findet statt in einem politischen Kräftefeld in dem sie mehr oder weniger bewusst eine Posi tion hat Valtl 1997 Einen wertneutralen Umgang kann es mit diesem Thema daher nicht geben Deshalb sollen im Folgenden die Denkvoraussetzungen und wissenschaftlichen Grundlagen die diesem Handbuch zugrunde liegen offengelegt werden 1 Sexualität betrifft den ganzen Menschen Sexualität betrifft den ganzen Menschen Sie wird in ihrem bio psycho sozialen Sinn zusammenhang d h in drei Dimensionen verstanden 1 in ihrer körperlichen Dimension Geschlecht hormonelle Entwicklung Begehren Lust Fortpflanzung 2 in ihrer psychischen Dimension Wahrnehmung Emotion Kognition Motivation Verhalten 3 in ihrer Beziehungsdimension Empathie Kommunikation Bindung Die biopsychosoziale Bedingtheit menschlicher Sexualität ist in der Psychologie unbe stritten Drei Dimensionen sind notwendig um nach Linie und Fläche einen Raum auf zuspannen Analog sind alle drei o g Dimensionen unverzichtbar damit Sexualität erfül lend und menschlich und nicht nur flach bzw verarmt erlebt werden kann vgl auch Kap 4 und Baustein 18 3D Sex ist mehr Kulturelle gesellschaftliche und religiöse Wertvorstellungen und Entwicklungen kön nen zu einer Über bzw Unterbewertung bis hin zu einer starken Abwertung einzelner der drei Dimensionen beitragen Im Internetzeitalter haben dabei mediale Botschaften durch die schnelle und flächendeckende Verbreitung einen besonders starken Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung Pornografie ist per Definition eine entpersönlichte Darstellung von Sexualität die unter Ausklammerung personaler und sozialer Sinnbe II return Fachstelle Mediensucht14


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