Heidi Rabenhorst in: Neue Presse 01.05.2015 neue-presse-logo

Experte Eberhard Freitag klärt Eltern von Grundschülern über Risiken der modernen Medien auf und gibt Tipps für verantwortungsvolle Nutzung.

RONNENBERG. Junge Menschen verbringen nach aktuellen Auswertungen eines Bonner Forscherteams im Schnitt rund drei Stunden am Tag am Smartphone. Der Umgang mit diesem Gerät undanderen elektronischen Medien kann zur Sucht werden. Es droht ein Kontroll- und Realitätsverlust und der Drang, immer online zu sein.

Damit Eltern ihre Kinder vor möglichen Gefahren schützen können, hatte Schulsozialarbeiterin Katharina Jasiniecki zu medienpädagogischen Elternabenden in die Grundschulen Empelde und Ronnenberg eingeladen. „Wir wollen Eltern Verständnis fürWenn-das-Handy-zur-Sucht-wird Bild die neuen Medien vermitteln“, betont die Diplompädagogin.

Kinder oder Jugendliche und ihr Smartphone – das scheint eine untrennbare Einheit zu sein. So dienen Handys nicht nur zum Telefonieren oder Nachrichten versenden, sondern ermöglichen das Musikhören, Fotografieren, Filmen, Navigieren und den mobilen Zugang zum Internet. Elektronische Medien seien erlaubt und sollten auch genutzt werden, jedoch dem Alter angemessen, sagt Eberhard Freitag von der return-Fachstelle Mediensucht. „Grundschulkinder sollten dabei von ihren Eltern begleitet werden.“

Und das sei eine echte Herausforderung für die Erziehungsberechtigten.  Welche Eltern würden nicht die Auseinandersetzung um Medienzeiten, um erlaubte und unerlaubte Spiele, den drängenden Wunsch nach dem eigenen Handy beziehungsweise Smartphone und später dem eigenen Laptop im Kinderzimmer kennen?, fragte der Experte. „Wir haben als Eltern eine Verantwortung dafür, welche Bilder in die Herzen unserer Kinder gelangen. Das bedeutet, dass wir ihnen das Internet sehr bewusst gemäß ihrer Verantwortungsfähigkeit öffnen und alles dafür tun, sie vor Bildern der Würdelosigkeit, der Gewalt und einer beziehungslosen und egoistischen Sexualität zu schützen“, sagte Freitag. Eltern sollten sich deshalb stets die Frage stellen: „Was macht mein Kind da überhaupt?“.

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