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Inhalt

Fit for Love Praxisbuch zur Prävention von Internet Pornografie Konsum II Grundlagen und Denkvoraussetzungen Zusammenhänge mit einer positiven Einstellung zu wechselnden Sexualkontakten ohne feste Partnerschaft nachweisbar Vermeidende Personen sind auch in festen Partner schaften häufiger untreu Stephan und Bachmann 1999 Vermeidung von emotionaler Intimität geht mit geringerer sexueller Zufriedenheit und geringem körperlichen Genuss einher Ähnliches gilt für ängstlich gebundene Per sonen die eher zu abhängigem klammerndem oder unsicher ambivalentem Bindungs verhalten neigen In einer Beziehung steht die Angst vor dem Verlust des Partners im Vordergrund Insgesamt willigen sie häufiger in sexuelle Handlungen ein die sie eigent lich nicht wollen Impett Peplau 2002 Davis et al 2001 Sie bevorzugen eine große Variabilität in den Sexualpraktiken und sind gleichzeitig wenig zufrieden mit ihrem Sexu alleben Auch andere Studien bestätigen Emotionale Intimität verbessert die sexuelle Beziehung z B Metts 2004 Empirische Studien zeigen dass eine Beziehungsdauer von etwa zwei Jahren not wendig ist damit sich eine wirkliche Bindungsbeziehung mit ihren Komponenten Ver bundenheit Einfühlungsvermögen etc entwickeln kann Wendt 2009 S 42 Sichere Bindungen sind nicht nur auf individueller und partnerschaftlicher Ebene von Bedeutung sondern sie bilden das soziale Rückgrat einer Gesellschaft Sichere Bindung geht einher mit einer größeren Lebenszufriedenheit mit Exploration Neugier und Kre ativität d h mit Bildung sowie mit Empathiefähigkeit Fürsorgeverhalten und Verant wortung Bindungsstörungen zu fördern und zur Normalität zu erheben hieße darum einer Gesellschaft das Rückgrat zu brechen Zentrales Anliegen dieses Buches ist daher Jugendliche in ihrer Bindungsfähigkeit zu stärken und sie zu ermutigen Sexualität in den Kontext einer stabilen und langfristigen Partnerschaft zu stellen vgl Bausteine 12 18 Pornografiekonsum befördert und belohnt eine bindungslose Sexualität vgl Kap 3 Bindungshormone Oxytocin und Vasopressin Der engen Beziehung zwischen Sexualität und Bindung liegen auch biologische Prozesse zugrunde wie Forschungen zu den Neuropeptiden Oxytocin und Vasopressin zeigen vgl Baustein 17 Das Neuropeptid Oxytocin auch Bindungs oder Treuehormon genannt wird bei Männern wie bei Frauen bei Zärtlichkeiten und besonders stark während des Orgasmus ausgeschüttet Es bewirkt länger anhaltende Gefühle der Verbundenheit mit dem Partner der Zusammengehörigkeit und des Vertrauens Ähnliches gilt für Vasopressin Diese Verbundenheit gilt exklusiv dem Partner der Partne rin und überträgt sich nicht auf andere Personen Scheele et al 2012 Oxy tocin stärkt und festigt dadurch die Paarbindung und Treue Oxytocin fördert zudem die sexuelle Genussfähigkeit In der Aufrechterhaltung von Partnerschaften spielt somit die wechsel seitige Beziehung zwischen emotionaler Intimität Ausdruck von Gefühlen Verbundenheit miteinander gegenseitige Fürsorge und Einfühlungsvermö gen dem Austausch von Zärtlichkeiten und erfüllter Sexualität eine große Rolle vgl u a Brennan et al 1998 Treue und Exklusivität versus Promiskuität Die Bedeutung der Exklusivität in der Liebesbeziehung zu nur einer Person bestätigt sich in Erkenntnissen zur Universalität von Eifersucht sowie human mate guar ding Beschützerimpuls Eifersucht und Rivalität gegenüber potentiellen Konkurrenten vgl u a Buss 2002 Die Tatsache dass es andere Formen der sexuellen Beziehung wie Polygamie oder Modebegriffe wie Polyamorie gibt bedeutet nicht dass alle Beteiligten dabei längerfristig glücklich sind Promiskuität bzw Gelegenheitssex hat nachweislich schädliche Folgen für die psychische und körperliche Gesundheit vgl u a Bersamin et al 2013 und birgt dadurch nicht nur individuelle sondern auch gesellschaftliche Risiken Promiskuität ist zudem ein Risikofaktor für sexuelle Gewalt in Beziehungen Malamuth et al 2000 Der engen Beziehung zwischen Sexualität und Bindung liegen auch biologische Prozesse zugrunde Das Neuropeptid Oxytocin auch Bindungs oder Treuehormon genannt wird bei Männern wie bei Frauen bei Zärtlichkeiten und besonders stark während des Orgasmus ausgeschüttet return Fachstelle Mediensucht 17


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